Ausbildung
Salzkammer
Richtig durchatmen
Salzraumtherapie / Halotherapie
In der Salzraumtherapie nutzen wir eine Salzkammer, in welcher das Mikroklima eines Salzbergwerkes naturgetreu nachgebildet wird. Dazu wird durch einen speziell entwickelten Generator ein Salzaerosol in die Kammer gepumpt und dabei so fein zerstäubt, dass Salzpartikel von einer Größe zwischen 0,5 und 1µm entstehen. Dadurch kann das Inhalat bis in die kleinsten Alveolen ( Lungenbläschen ) gelangen.
Atemwegsinfektionen bei Pferden führen nicht selten zu einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung.
Bei einer chronischen Bronchitis sitzt häufig fest sitzender Schleim in den Lungen, der nicht mehr abtransportiert werden kann. Dann kommt es reflektorisch zum Krampf der Lungenbläschen und zu asthmatischen Zuständen. Dieser fest sitzende Schleim wird durch das Salz verändert: Wasser kann sich durch das Salz einlagern, der Schleim wird verflüssigt und somit können die Flimmerhärchen wieder arbeiten und den Schleim abtransportieren. Das Salzaerosol beinhaltet zusätzlich ( neben Natriumchlorid , Kalzium, Magnesium, Zink, Jod, Kalium, Brom und Fluor ) welche die Luft von Bakterien und anderen Mikroorganismen reinigen und die Haut und Schleimhäute beruhigt.
Der Vorteil der Salzkammer liegt darin, dass das Aerosol nicht nur in den Atemwegen zum Tragen kommt sondern auf den ganzen Körper des Pferdes einwirkt und somit Wundheilungsprozesse beschleunigt. Zudem ist der sehr hohe und feine Salzgehalt, der sich bei einem trockenen Aerosol besser regulieren lässt als in einem feuchten Klima wie z.B. bei einer Inhalationsmaske.
Eine Therapiesitzung dauert zwischen 30 und 60 Minuten, bei der die Patientenbesitzer dabei sein können. Es ist sinnvoll, die Pferde anschließend leicht arbeiten zu lassen. Zur Initialbehandlung ist eine Therapie von 10 Tagen mit einer Behandlungseinheit pro Tag vorgesehen. Weitere Therapien zur Aufrechterhaltung der Lungenfunktion sind je nach Krankheitszustand zu erwägen.
Typische Anwendungsgebiete der Salzraumtherapie
Die Therapie hat sich insbesondere schon bei folgenden Krankheitsbildern bewährt:
- bei Entzündungen der oberen und unteren Atemwege
- bei tief- und festsitzendem Schleim
- bei Erkältungen und akuten Infekten
- bei Allergiebeschwerden wie Asthma bronchiale / chronisch obstruktive Bronchitis (COB ) Dämpfigkeit (RAO)
- bei Hautinfekten wie Ekzemen (z.B. Sommerekzem ), Mauke oder Schuppenflechte
- bei Follikulitis
Bei im Sport eingesetzten Pferden kann insoweit auch der Einsatz von Medikamenten vor Turnieren reduziert oder gar ganz vermieden werden.
Die Therapie kann aber auch als vorbeugende Maßnahme zur Reinigung der Atemwege, Stärkung von Lunge und Immunsystem, sowie zur Anregung des Stoffwechsels und der Hautfunktion eingesetzt werden. So kann nicht nur das allgemeine Wohlbefinden verbessert, sondern ggf. sogar die Leistungsfähigkeit gesteigert werden.